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International Archiv 2023

Presstext


Orpheus sinnierte üer erstickten Worten
Unter dem feinen Regen des glüenden Nebels
Anyway, Schlangen sind taub und stumm
Vergessen, vergraben in der Tiefe der Schlaflosigkeit

Julien Creuzet


Julien Creuzet ist ein franzöisch-karibischer Küstler, der in seinem Werk Experimentalfilm, Musik, Skulptur, Performance und Poesie miteinander verbindet. Er vermischt Sprache, Tanz und Literatur und ist in seinem Schaffen stark von der Geschichte der Dekolonisierung beeinflusst. Der Titel der Ausstellung ist ein Auszug aus einem Gedicht, das Creuzet selbst verfasst hat. Darin reflektiert er üer die Beziehung zwischen Peripherie und Zentrum und stellt die Idee von Zeit und geografischer Lage als grundlegende Konzepte zum Verstädnis kultureller Produktion in Frage. Als Reaktion auf die vorherrschenden westlichen Narrative sucht Creuzet nach Inspiration im Erbe des afro-karibischen und kreolischen philosophischen Denkens und der literarischen Produktion.








 




































Julien Creuzet

Luma Westbau, Zürich (Schweiz)

10.02 - 21.05.2023


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Ein wichtiger Einfluss auf das Werk von Creuzet ist der surrealistische Schriftsteller und Dichter AndréBreton, der eine zentrale Rolle bei der Neubewertung der afrikanischen Kultur in der Kunstgeschichte spielte. Wärend des Zweiten Weltkriegs emigrierte Breton von Europa in die Vereinigten Staaten von Amerika. Auf seinem Weg nach New York machte er in Martinique Halt. Dort begann er, die lokale Kulturlandschaft zu erforschen, die ihn zu seinen Schriften inspirierte. Einer der wichtigsten Gesprähspartner, die er auf Martinique traf, war der Dichter, Dramatiker und späere Politiker AiméCéaire, ein sehr einflussreicher Autor der franzöischsprachigen Karibik. Bretons Werke, die den westlichen Kanon in Frage stellen und die vorherrschende westliche Ideologie jener Zeit komplexer machen, sind neben Céaires Schriften üer die schwarze Identitä und das Konzept der Néritude von zentraler Bedeutung fü Creuzets Werk.

Césaires Gedanken über die Schaffung eines positiveren Menschenbildes durch die Wiederentdeckung der kulturellen Qualitäten der Schwarzen und die Wiederherstellung der Kulturgeschichte der Schwarzafrikaner wurden in seinem Buch Cahier d'un retour au pays natal (Notizen von einer Rückkehr in die Heimat) dargestellt. Das Buch ist eine Mischung aus Poesie und poetischer Prosa und wurde auf einer kleinen Insel an der kroatischen Adriaküste geschrieben. Der Himmel, das Meer und die Landschaften, die an Césaires Reise nach Kroatien erinnern, werden auf den Bildschirmen dargestellt, die den Ausstellungsraum beleuchten und einen sich ständig verändernden Bildhorizont bieten.








 

Ausstellung 10.Februar 21.Mai2023. Luma Westbau, Limmatstrasse 270, Löenbräkunst - 8005 Züich (Schweiz). T: +41 (0)449 244 020. Öffnungszeiten : Di-So 11:00 – 18:00. Donnerstag 11:00 – 20:00. Montag geschlossen.


















 





 



























 





 











Julien Creuzet, Luma Arles. © Victor&Simon—Joana Luz.

Julien Creuzet, Luma Arles. © Victor&Simon—Joana Luz. Elisabetta Di Maggio, Mapping the Air, ifa-Galerie, Berlin, Deutschland

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