Lois Weinberger (* 1947 in Stams, Tirol) war ein früher und visionärer Kritiker der Verwerfungen des Anthropozäns und gilt als Vordenker einer anderen, künstlerischen Ökologie. Ab den 1990er-Jahren prägte er den Diskurs um das Verhältnis von Natur und Kultur wesentlich mit.
Lois Weinberger (1947–2020) zog aus einem Tiroler Bauernhof aus, um vom Kunstschmied und Schlosser zum Schauspieler und schließlich zum bildenden Künstler zu werden. Vor dem Hintergrund der 68er-Bewegung und in Zeiten kulturellen Umbruchs wurde er sozialisiert. Er bahnte sich in seiner Arbeit zwischen Minimal Art, Land Art, Wiener Gruppe, Surrealismus und Jungen Wilden seinen eigenen Weg einer Konzeptkunst. Lois Weinberger war einer, der wurde – auch zum „Grünen Mann“, der das Werden wie auch das Vergehen in ihrer Unausweichlichkeit zu verkörpern wusste.
Zwischen ironischem Schamanismus und konzeptueller, aber poetischer Strenge zeigen seine Werke die Grenzen menschlicher Handlungsmacht auf und machen unsere Überlegenheit über die Umwelt als Illusion erfahrbar. Weinbergers Arbeiten hinterfragen unsere ethischen Maßstäbe, denen sie scheinbar Randständiges, Nutz- und Wertloses gegenüberstellen. Dabei bringen sie einen alles umfassenden, unvermeidbaren Kreislauf aus Werden und Vergehen lustvoll zum Ausdruck. Noch vor seinem Tod im April 2020 konzipierte Lois Weinberger seine Schau Basics für den Innen- und Außenraum des Belvedere 21. Werke aus den letzten Jahrzehnten werden erstmals in Wien zu sehen sein.
Kuratiert von Severin Dünser.
Ausstellung 02.Juli - 24.October 2021. Belvedere 21, Arsenalstrasse 1 - 1030 Wien (Österreich). T +43 1 795570. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr