Presstext
Die generationsübergreifende Gruppenausstellung Sun Rise I Sun Set widmet sich dem Klimawandel als drängendstem Thema unserer Zeit. Die Ausstellung versammelt künstlerische Positionen der Gegenwart und der Moderne, die ein Weltverhältnis erlebbar machen, in dem Menschen, Tiere, Pflanzen, Technik und Ökonomie, unbelebte Dinge und Nicht-
Mit fantastisch-
In einem Moment, in dem die Bewohnbarkeit des Planeten aufgrund menschlicher Aktivitäten stark bedroht ist, gilt es die Rolle des Menschen als Teil eines Ganzen neu zu konfigurieren, die Grenzen unserer Spezies zu überdenken und Hybridität in allen Formen anzuerkennen. Ausgehend von Ideen zirkulierender, vernetzter Systeme und artenübergreifenden Denkens macht Sun Rise I Sun Set die unauflösliche Durchdringung und Abhängigkeit der menschlichen und nicht-
Sun Rise I Sun Set verwandelt sich in eine Wunschmaschine, die neue Ökosysteme und Zeitlinien erschafft, verdrängte Geschichten aufleben und spekulative Zukunftsbilder sichtbar werden lässt: Max Ernsts ikonische Sumpflandschaft Swampangel (1940) und Pierre Huyghes biotechnisches Wasserbecken Circadian Dilemma (El Día del Ojo) (2017) formieren sich zu einem lebendigen Organismus in dem Flora und Fauna, Mensch und Technologie ineinandergreifen und, gerahmt von Emma Kunz‘ Energiefeldzeichnung Nr. 25, ein ganzheitliches Weltverständnis ausrufen, das zwischen Phantastischem, Realem und Potentiellem schwingt. Im gläsernen Oktagon des Schinkel Pavillon bezeugt währenddessen das Zusammenspiel des grün-
Belle et la Bête (ca. 1908) die zugleich symbiotische wie zerstörerische Interdependenz zwischen Mensch und Natur, Zivilisation und Wildnis. Rachel Rose’ Skulpturen aus Glas und Gestein besiegeln dabei ein Verständnis der materiellen Welt, in der Natürliches, Industrielles und Organisches Teile desselben Kreislaufes bilden. Und während Neri Oxman mit Melanin Library (2020) und ihrer Forschung an dem „universellen Pigment“ Melanin den Prototyp einer neuen Designpraxis begründet, die der Natur und ihrer intelligenten Mechanismen folgt, erzählt das indigene Künstlerkollektiv Karrabing Film Collective in The Mermaids, or Aiden in Wonderland (2018) eine dystopische Geschichte, die, aus der Sicht indigener Welten, nach den Verstrickungen von Klimawandel, Kapitalismus und gesellschaftlicher Ungleichheit fragt.
Teilnehmende Künstler*innen: Monira Al Qadiri, Karl Blossfeldt, Dora Budor, Max Ernst, Joan Fontcuberta, Karrabing Film Collective, Max Hooper Schneider, Pierre Huyghe, Emma Kunz, Richard Oelze, Precious Okoyomon, Neri Oxman, Jean Painlevé, Pamela Rosenkranz, Rachel Rose, Henri Rousseau, Torbjørn Rødland, Ryūichi Sakamoto, Anj Smith.
Kuratiert von Nina Pohl & Agnes Gryczkowska
Kuratorische Assistenz von Kerstin Renerig
View of Sun Rise | Sun Set, Schinkel Pavillon, Berlin, Germany, 2021. © Schinkel Pavillon and the artists. Photo: Andrea Rossetti. Foreground: Henri Rousseau, La Belle et la bête (The beauty and the beast), ca. 1908. Oil on canvas, 32 x 41.5 cm. Courtesy of Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Sammlung Scharf-
© ArtCatalyse International / Marika Prévosto 2021. Alle Rechte vorbehalten
Ausstellung 26.Februar -