In seiner ersten Einzelausstellung in Österreich zeigt der US-amerikanische Bildhauer und Installationskünstler Oscar Tuazon Werke, die in Beziehung zum sozialen Raum und zum Publikum stehen. Er arbeitet mit natürlichen und industriellen Materialien wie Holz, Stein, Metall und Beton. Auf der Grundlage von architektonischen Ansätzen und Do-It-Yourself-Strategien realisiert er Strukturen, die sich zwischen Zweckbauten und Skulptur bewegen. Viele von Tuazons Projekten sind von alternativen und utopischen Architekturen der 1960er und 1970er Jahre und frühen ökoeffizienten und autarken Lebensmodellen inspiriert. Tuazon erforscht diese architektonischen Ansätze, um ihr Potenzial für heute zu testen, nicht nur in Bezug auf die zugrunde liegenden technologischen Prinzipien, sondern auch auf alternative Raumnutzungen und Modelle der Subjektivität.
Im Zentrum der Ausstellung steht Tuazons Langzeitprojekt „Water School“, eine nomadische architektonische Struktur, die als Ort des informellen Lernens und der kollektiven Wissensgenerierung zu verstehen ist. Basierend auf dem Austausch mit indigenen Umweltschüzer:innen und deren öologischem Wissen greift das Projekt jeweils ortsspezifische Wasserpolitiken auf, um den nachhaltigen und wertschäzenden Umgang mit Wasser zu födern. In seiner formalen Struktur ist „ater School“dem passiv-solaren Zome House (1971/72) der Öopioniere Steve und Holly Baer in New Mexico nachempfunden, das dank seiner polygonalen Struktur an unterschiedliche Bedüfnisse angepasst werden kann.
Anläslich der Ausstellung findet eine Reihe von Gesprähen statt, in denen die globalen Dynamiken und Machtspiele, die den Zugang zu Land, Wasser und Infrastrukturen regulieren, ebenso diskutiert werden wie öoeffiziente und autarke Wohnmodelle. Auch die Bedeutung des Wassers fü Wien, der einzigen Stadt der Welt, die 2001 sein berümtes Hochquelltrinkwasser mit einer Verfassungsbestimmung geschüzt hat, wird Thema eines der Gesprähe sein.
Oscar Tuazon (*1975 in Seattle) lebt und arbeitet in Los Angeles, USA. Er studierte an der Cooper Union School of Art und absolvierte das Whitney Independent Study Program in New York. Im Jahre 2011 gestaltete er einen von vier Para-Pavillons an der 54. Biennale von Venedig. Auswahl von Einzelausstellungen: Bergen Kunsthall, Kunst Museum Winterthur, Kunsthalle Bielefeld (2023); Place Vendôe, Paris, Skulptur Projekte Müster (2017); Museum Ludwig, Kön (2014); Schinkel Pavillon, Berlin (2013); The Power Station, Dallas (2011); ICA, London, Kunsthalle Bern, Küstlerhaus Stuttgart (2010); Seattle Art Museum (2008); Palais de Tokyo, Paris (2007).