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International Archiv 2022

Presstext


Die groß angelegte Themenausstellung ATMEN beschätigt sich mit den unterschiedlichen Facetten des Atmens und seiner Darstellung in der Kunst der Alten Meister und der Gegenwart. Mehr als 100 Werke werden miteinander in spannungsreiche, teils epochenüergreifende Dialoge gebracht. So entsteht ein unkonventioneller Austausch üer ein existentielles Thema, das zunähst wie ein unbewusster, biologischer Vorgang anmutet, aber vielfätige soziale und politische Dimensionen bereithät.









 




































Atmen

Hamburger Kunsthalle, Hamburg (Deutschland)
30.09.2022 - 12.02.2023


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Schon in der Antike ist der Atem mehr als nur Luft, die in und aus dem Köper ströt. Er ist Vehikel des Lebens, des Denkens, der Inspiration und in vielen Weltkulturen auch der Seele. In der jüisch-christlichen Tradition gilt das Einhauchen des Atmens als zentraler Moment des götlichen Schöfungsaktes. Atmen bedeutet Leben, wärend sein Verlust gleichbedeutend ist mit dem Tod. Trotzdem wird unsere Atmung im Alltag oft als Selbstverstädlichkeit wahrgenommen, die erst dann in den Blick gerä, wenn sie schwindet –durch Krankheiten, Klimawandel, Pandemien oder köperliche Gewalt. So sind beispielsweise die letzten Worte von George Floyd 2020 »I can’ breathe« geradezu zu einem Synonym rassistischer und institutioneller Gewalt geworden.

Weit davon entfernt ein neutraler physiologischer Prozess zu sein, trifft Atmen immer eine – mehr oder weniger offensichtliche – gesellschaftspolitische Aussage. Die Versorgung mit Luft macht auf ganz unterschiedlichen Ebenen Mechanismen von sozialen und politischen Ein- und Ausschlüssen deutlich, auch und besonders in der Zeit einer globalen Pandemie, in der der Zugang zu Sauerstoff lebenswichtig geworden ist. Zugleich machen wir die Erfahrung eines krankheitsauslösenden und unter Umständen todbringenden Potentials von Aerosolen. Der eigene Atem und der unserer Mitmenschen ist zu einer Gefahr geworden, welche dem eigentlich lebenserhaltenden Prinzip des Atmens konträr entgegensteht und unser Verhältnis zur Welt und zueinander radikal in Frage stellt.


Atists: Marina Abramović & Ulay, Hendrik Andriessen, Thomas Baldischwyler, Hendrick ter Brugghen, Helen Cammock, Nina Canell, Alice Channer, David Claerbout, Natalie Czech, Johan Christian Dahl, Cornelis Gerritsz. Decker, Lucinda Devlin, Johann Georg von Dillis, Allaert van Everdingen, VALIE EXPORT, Forensic Architecture, Hamburg Master (aka Master Francke), Caspar David Friedrich, Kasia Fudakowski, Bernardino Fungai, Vibha Galhotra, Jacob Gensler, Francisco de Goya, Andreas Greiner, Jeppe Hein, Dutch Masters (18th century), Jenny Holzer, Joachim Koester, Teresa Margolles, Jan van Mieris, Willem van Mieris, Bertram von Minden, Oscar Muñoz, Cornelia Parker, Giuseppe Penone, Dirk Reinartz, Anri Sala, Ari Benjamin Meyers, Godfried Schalcken, Markus Schinwald, Hendrick van Someren, Sebastian Stumpf, David Teniers the Younger, Thomson & Craighead, Lee Ufan, Claude-Joseph Vernet and David Zink Yi


Kurators: Brigitte Kölle and Sandra Pisot




 

Jenny Holzer, IN MEMORIAM, 2020. Light projection, Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Germany. Text: transcription of George Floyd’s last words plus 115 names of Black individuals who lost their lives to police violence and/or other forms of racial violence. © 2022 Jenny Holzer, member Artists Rights Society (ARS), NY / VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Photo: Christoph Irrgang.




Jenny Holzer, IN MEMORIAM, 2020. Light projection, Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Germany. Text: transcription of George Floyd’s last words plus 115 names of Black individuals who lost their lives to police violence and/or other forms of racial violence. © 2022 Jenny Holzer, member Artists Rights Society (ARS), NY / VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Photo: Christoph Irrgang.

Ausstellung 30 September 2022 - 12.Februar 2023. Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5 - 20095 Hamburg (Deutschland). Öffnungzeite : Mo geschlossen – Di-So 10-18 Uhr – Do 10-21 Uhr.





















 





 



























 





 











Atmen, Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Deutschland

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