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In der ersten Einzelausstellung der Schweizer Küstlerin Ursula Biemann in Wien stehen jene Videoarbeiten der vergangenen zehn Jahre im Zentrum, in denen sie sich mit verschiedenen öologischen Bedingungen, Lebensrealitäen und Naturverhätnissen auseinandersetzt: Forest Law (2014), Acoustic Ocean (2018), Forest Mind (2021) und Devenir Universidad (2019 – 2023).




























Ursula Biemann und Rodrigo Braga

MQ Freiraum, Vienna (Österreich)

28.09.2024 - 22.03.2025

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Ursula Biemanns küstlerische Praxis ist forschungsorientiert, kollaborativ und entsteht aufgrund von Reisen an entlegene Orte von Gröland bis Amazonien, wo sie den Klimawandel und die Ökologie von Öl, Eis, Wädern und Wasser untersucht. „uf der Grundlage von Feldforschungen in den Wädern des kolumbianischen Amazonas vereinen meine jügsten Kunstvideos und kollaborativen Aktionsprojekte verschiedene Wissenssträge üer die Intelligenz der Natur und die Beziehungen zwischen allen Lebewesen, die diese Räme bewohnen“ so die Küstlerin. Biemann beobachtet und analysiert feinfülig und scharfsinnig die jeweils gegebenen gesellschaftlichen, wissensbasierten und juristischen Systeme, die das Naturverhätnis präen. In ihren vielschichtigen Videos verwebt sie atmosphäische und dokumentarische Landschaftsaufnahmen mit Science-Fiction-Poesie, individuellen Geschichten, kosmologischen Ordnungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, um eine sich verädernde planetarische Realitä zu bebildern und mit neuen Narrativen zu erzälen.

Ursula Biemanns (*1955) Videoinstallationen werden weltweit in Museen und auf internationalen Kunstbiennalen ausgestellt und in zahlreichen Publikationen beschrieben. Zuletzt hatte sie Einzelausstellungen im MUAC, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Mexiko-Stadt, im MAMAC in Nizza und dem Kunstmuseum der UNAL in Bogota. Sie lebt in Zürich und arbeitet weltweit.

Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert, Chefkuratorin MuseumsQuartier

Der Ausstellungskatalog ist vor Ort im MQ Freiraum erhältlich.


Rodrigo Braga, Nullpunkt

Der brasilianische Künstler Rodrigo Braga erkundet mit unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksmitteln wie Performance, Skulptur, Video, Fotografie, Grafik oder Malerei die vielschichtigen und oft widersprüchlichen Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Indem seine Arbeiten die utilitaristische Nutzung der Natur aufzeigen, verweisen sie indirekt auf zentrale Aspekte aktueller sozioökologischer Diskurse. Braga setzt sich mit Themen wie Transformation, Identität und der Verletzlichkeit des menschlichen Körpers auseinander und nutzt dabei auch seine eigene physische Präsenz, um symbolisch aufgeladene und emotional berührende Werke zu schaffen.


In der raumgreifenden Installation, die Rodrigo Braga eigens fü diesen Raum konzipiert hat, greift er auf Werke seiner Serie "Ponto Zero" (Nullpunkt) zurük, an der er seit 2018 arbeitet. Videos, Fotografien und Skulpturen ergäzt er um textile Arbeiten, Objektarrangements und Wandzeichnungen, die vor Ort entstanden sind. Braga verwendet unter anderem vegetabile Kohle und Kalkstein, archaische Materialien, die vor hunderten Millionen Jahren gebildet wurden. Die schwarze und weiße Farbigkeit der Materialien stehen fü die sich wechselseitig bedingende Dualitä –Wachstum und Vergäglichkeit, Innenleben und Außenwelt, Schöfung und Zerstöung. Diese Materialien werden in den Arbeiten immer wieder kombiniert und vermitteln die städige Spannung und Interaktion von gegensäzlichen und voneinander abhägigen Kräten.


Wesentliche Symbole in "Ponto Zero" sind das Ei und das Auge. Das Ei steht fü den Beginn des Lebens, fü Fragilitä und Potenzial, das Auge fü Bewusstsein und Erkenntnis, mithin die Fäigkeit, die Welt zu sehen und zu verstehen. In der Mitte des Raumes positioniert der Küstler Sitzgelegenheiten um das zentrale Objekt, das eine Symbiose aus Ei und Auge darstellt. Die Besucher:innen sind eingeladen zu verweilen, zu meditieren oder üer das Wahrgenommene zu reflektieren und sich auszutauschen. Braga schafft eine küstlerische Reflexion üer die Ursprüge, die Zerbrechlichkeit und die grundlegenden Prozesse des Lebens, die persöliche und universelle Perspektiven miteinander verbindet.

Rodrigo Braga (* 1976 in Manaus, Brasilien) studierte bildende Kunst an der Universidade Federal de Pernambuco in Recife, Brasilien. Seine Arbeit wurde u. a. in einer Einzelausstellung im Palais de Tokyo, Paris, (2016) und 2012 auf der 30. Bienal de São Paulo gezeigt. Er wurde mit dem PIPA Prize sowie dem MASP Award for the Visual Arts – Best Emerging Talent ausgezeichnet. Rodrigo Braga lebt und arbeitet in Rio de Janeiro und in Paris.

Kuratiert von Verena Kaspar-Eisert, Chefkuratorin MuseumsQuartier

Der Ausstellungskatalog ist vor Ort im MQ Freiraum erhältlich.





 


Ausstellung 28 September 2024 -22 March 2025. MQ Freiraum / MuseumsQuartier Wien Museumsplatz 1 - 1070 Vienna (Österreich). T +43 1 5235881. Öffnungszeiten: Di bis So, 10–18h












 





 



























 





 











Ursula Biemann und Rodrigo Braga, MQ Freiraum, Vienna (Österreich)

© ArtCatalyse International / Marika Prévosto 2024. Alle Rechte vorbehalten

Ursula Biemann, Acoustic Ocean. © Ursula Biemann.

Ursula Biemann, Acoustic Ocean. © Ursula Biemann.